Awo-Angebote für Flüchtlinge und Migranten sollen gerettet werden
RP-Online
Ein Runder Tisch zur Rettung der Flüchtlings- und Migrationsdienste der Awo hat sich in der Moerser Stadtkirche getroffen. Wer teilgenommen hat und wie es jetzt weitergehen soll.
Die Awo Im Kreis Wesel will zum Ende des Jahres ihre Angebote für geflüchtete Menschen einstellen. ⇥ Symbol-Bild: Arne Dedert/dpa © Arne Dedert
In der Moerser Stadtkirche haben sich in dieser Woche circa 50 Vertreter aus Wohlfahrtspflege, Politik und Verwaltung zum „Runden Tisch Flüchtlings‑ und Migrationsdienste“ getroffen. Eingeladen waren Vertreter sämtlicher vom Ende der Awo-Angebote im Bereich Flucht und Migration betroffener Kommunen im Kreis Wesel, des Kreises Wesel sowie Fraktionsvorsitzende politischer Parteien der Kommunen und des Kreises.
Ziel, heißt es in einer Mitteilung der Grafschafter Diakonie und des Kirchenkreises Moers, sei es, miteinander Lösungen finden, damit die Klienten der Flüchtlings- und Migrationsdienste auch nach der Aufgabe der Angebote durch die Awo ab 2026 im Kreis Wesel verlässlich unterstützt und begleitet bleiben können.
Wir erleben zum Jahresende eine Situation, die es dringend erforderlich gemacht hat, zusammenzukommen und übergreifend, vielleicht interkommunal, zu denken, um miteinander Wege zu finden, dass Ratsuchende auch weiterhin gut versorgt bleiben“, erklärt Diakoniegeschäftsführer Kai T. Garben den Hintergrund des Treffens.
Die Versammlung in der Stadtkirche Moers habe eine Vielzahl relevanter Akteurinnen und Akteure zusammengebracht, heißt es weiter. Begleitet wurde die fach- und ebenenübergreifende Versammlung seitens einer Fachvertretung des Diakonischen Dachverbands Rheinland-Westfalen-Lippe als beratende Instanz.
Wie berichtet wird der insolvente Awo-Kreisverband Wesel seine Angebote im Bereich Flucht und Migration zum Jahresende einstellen. Das hatte die Awo Wesel Anfang Juli über eine beauftragte Kommunikationsagentur mitgeteilt.
Betroffen sind unter anderem die Antidiskriminierungsservicestelle in Kamp-Lintfort, das Beratungszentrum Ukraine in Moers, die Flüchtlingsberatungsstellen in Moers, Kamp-Lintfort und Wesel, aber auch das Psychosozialen Zentrum in Moers, dessen Angebot sich an traumatisierte und psychisch beeinträchtigte Menschen mit Fluchterfahrung, Geflüchtete als Opfer von Folter, Menschenhandel und sexualisierter Gewalt wendet.
Die Entscheidung zur Einstellung des Angebots, heißt es, sei im Rahmen des laufenden Sanierungsverfahrens erfolgt und nach sorgfältiger Prüfung gemeinsam mit externen Fachleuten getroffen worden.
Hintergrund sind der Mitteilung zufolge vor allem wirtschaftliche Gründe: Die Projekte hätten bereits seit Jahren nicht mehr kostendeckend betrieben werden können, sagt die Awo Wesel. Die erheblichen Kürzungen in den Landes- und Bundeshaushalten, die die Sozialwirtschaft besonders hart träfen, hätten diese Situation zusätzlich verschärft.
Von der Einstellung sind rund 20 Mitarbeitende betroffen, die laut Awo am Freitag persönlich informiert wurden. Die Awo Wesel beabsichtige, dem Großteil von ihnen eine neue berufliche Perspektive innerhalb des Kreisverbands anzubieten, heißt es.
Im vergangenen Jahr haben rund 8000 Menschen die Beratungsgespräche, Veranstaltungen, Kurse und Gruppenangebote der Awo Wesel in Anspruch genommen.
Anfang April 2025 hatte der Kreisverband ein Eigenverwaltungsverfahren gestartet, um dringend erforderliche Sanierungsmaßnahmen zu erarbeiten und umzusetzen.
Beim Treffen in der Moerser Stadtkirche gab Jochen Gottke, Vorstandsvorsitzender der Awo Kreis Wesel, zur Einführung Einblicke in die betroffenen Dienste. Er stellte relevante Zahlen vor und beantwortete Fragen. Im Anschluss diskutierte die Runde über Lösungen und weitere Schritte sowie über Möglichkeiten der Kooperation. Die Fragestellungen waren: Welche Dienste können durch bestehende Strukturen fortgeführt werden, gibt es Träger, die einzelne Angebote oder Teile davon künftig übernehmen könnten, wie gehen wir mit der Problemstellung der Finanzierung angesichts nicht ausreichender Mittel für die Dienste um?
Zusammen einigte sich die Runde auf zeitnahe Schritte: Während die Verwaltungen der Kommunen bereits mit Bestandsaufnahmen begonnen haben, ist die Kommunalpolitik gebeten, parteiintern auf die in Regierung befindlichen Akteure hinzuwirken, dass vorhandene Projekte auskömmlich refinanziert werden.
Konkret, heißt es, würden bereits im August diejenigen Akteure zusammenkommen, die sich ein Mitwirken an der Fortführung der Angebote vorstellen können. „Ich freue mich, dass es uns heute gelungen ist, diesen wichtigen ersten Schritt zum gemeinsamen Nachdenken auf allen Ebenen zu gehen und wir die berechtigte Hoffnung haben können, dass insoweit bis Oktober alle Gespräche abgeschlossen werden ab 2026 keine Versorgungslücke zu befürchten ist“, sagt Garben.
Die Awo Im Kreis Wesel will zum Ende des Jahres ihre Angebote für geflüchtete Menschen einstellen. ⇥ Symbol-Bild: Arne Dedert/dpa © Arne Dedert
In der Moerser Stadtkirche haben sich in dieser Woche circa 50 Vertreter aus Wohlfahrtspflege, Politik und Verwaltung zum „Runden Tisch Flüchtlings‑ und Migrationsdienste“ getroffen. Eingeladen waren Vertreter sämtlicher vom Ende der Awo-Angebote im Bereich Flucht und Migration betroffener Kommunen im Kreis Wesel, des Kreises Wesel sowie Fraktionsvorsitzende politischer Parteien der Kommunen und des Kreises.
Ziel, heißt es in einer Mitteilung der Grafschafter Diakonie und des Kirchenkreises Moers, sei es, miteinander Lösungen finden, damit die Klienten der Flüchtlings- und Migrationsdienste auch nach der Aufgabe der Angebote durch die Awo ab 2026 im Kreis Wesel verlässlich unterstützt und begleitet bleiben können.
Wir erleben zum Jahresende eine Situation, die es dringend erforderlich gemacht hat, zusammenzukommen und übergreifend, vielleicht interkommunal, zu denken, um miteinander Wege zu finden, dass Ratsuchende auch weiterhin gut versorgt bleiben“, erklärt Diakoniegeschäftsführer Kai T. Garben den Hintergrund des Treffens.
Die Versammlung in der Stadtkirche Moers habe eine Vielzahl relevanter Akteurinnen und Akteure zusammengebracht, heißt es weiter. Begleitet wurde die fach- und ebenenübergreifende Versammlung seitens einer Fachvertretung des Diakonischen Dachverbands Rheinland-Westfalen-Lippe als beratende Instanz.
Wie berichtet wird der insolvente Awo-Kreisverband Wesel seine Angebote im Bereich Flucht und Migration zum Jahresende einstellen. Das hatte die Awo Wesel Anfang Juli über eine beauftragte Kommunikationsagentur mitgeteilt.
Betroffen sind unter anderem die Antidiskriminierungsservicestelle in Kamp-Lintfort, das Beratungszentrum Ukraine in Moers, die Flüchtlingsberatungsstellen in Moers, Kamp-Lintfort und Wesel, aber auch das Psychosozialen Zentrum in Moers, dessen Angebot sich an traumatisierte und psychisch beeinträchtigte Menschen mit Fluchterfahrung, Geflüchtete als Opfer von Folter, Menschenhandel und sexualisierter Gewalt wendet.
Die Entscheidung zur Einstellung des Angebots, heißt es, sei im Rahmen des laufenden Sanierungsverfahrens erfolgt und nach sorgfältiger Prüfung gemeinsam mit externen Fachleuten getroffen worden.
Hintergrund sind der Mitteilung zufolge vor allem wirtschaftliche Gründe: Die Projekte hätten bereits seit Jahren nicht mehr kostendeckend betrieben werden können, sagt die Awo Wesel. Die erheblichen Kürzungen in den Landes- und Bundeshaushalten, die die Sozialwirtschaft besonders hart träfen, hätten diese Situation zusätzlich verschärft.
Von der Einstellung sind rund 20 Mitarbeitende betroffen, die laut Awo am Freitag persönlich informiert wurden. Die Awo Wesel beabsichtige, dem Großteil von ihnen eine neue berufliche Perspektive innerhalb des Kreisverbands anzubieten, heißt es.
Im vergangenen Jahr haben rund 8000 Menschen die Beratungsgespräche, Veranstaltungen, Kurse und Gruppenangebote der Awo Wesel in Anspruch genommen.
Anfang April 2025 hatte der Kreisverband ein Eigenverwaltungsverfahren gestartet, um dringend erforderliche Sanierungsmaßnahmen zu erarbeiten und umzusetzen.
Beim Treffen in der Moerser Stadtkirche gab Jochen Gottke, Vorstandsvorsitzender der Awo Kreis Wesel, zur Einführung Einblicke in die betroffenen Dienste. Er stellte relevante Zahlen vor und beantwortete Fragen. Im Anschluss diskutierte die Runde über Lösungen und weitere Schritte sowie über Möglichkeiten der Kooperation. Die Fragestellungen waren: Welche Dienste können durch bestehende Strukturen fortgeführt werden, gibt es Träger, die einzelne Angebote oder Teile davon künftig übernehmen könnten, wie gehen wir mit der Problemstellung der Finanzierung angesichts nicht ausreichender Mittel für die Dienste um?
Zusammen einigte sich die Runde auf zeitnahe Schritte: Während die Verwaltungen der Kommunen bereits mit Bestandsaufnahmen begonnen haben, ist die Kommunalpolitik gebeten, parteiintern auf die in Regierung befindlichen Akteure hinzuwirken, dass vorhandene Projekte auskömmlich refinanziert werden.
Konkret, heißt es, würden bereits im August diejenigen Akteure zusammenkommen, die sich ein Mitwirken an der Fortführung der Angebote vorstellen können. „Ich freue mich, dass es uns heute gelungen ist, diesen wichtigen ersten Schritt zum gemeinsamen Nachdenken auf allen Ebenen zu gehen und wir die berechtigte Hoffnung haben können, dass insoweit bis Oktober alle Gespräche abgeschlossen werden ab 2026 keine Versorgungslücke zu befürchten ist“, sagt Garben.