Nur 18,22 Prozent werden anerkannt! Das sind die neusten Asyl-Zahlen für Deutschland

                       Artikel von Peter Althaus/ Focus-Online

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                                      Die Außenstelle des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge in Berlin. © Foto: IMAGO/Olaf Schuelke

  • Im Video: FOCUS online vor Ort - Grenz-Recherche offenbart irres Asyl-Schlupfloch

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge hat die Zahlen zu den von der Behörde entschiedenen Asylanträgen der ersten vier Monate veröffentlicht und die lassen aufhorchen. 

110.077 Anträge auf Asyl sind in den ersten vier Monaten dieses Jahres bereits beim Bamf entschieden worden. Von diesen wurden 90.018 abgelehnt - nur 20.059 wurden also positiv beschieden. Das ist eine Anerkennungsquote von 18,22 Prozent, wie die "Bild"-Zeitung berichtet.

Schutzquote bei Asylbewerbern aus einigen Ländern bei weniger als ein Prozent

Noch am häufigsten erkannten die Mitarbeiter des Bamf Asylgründe von Afghanen an. Hier wurde über 18.635 Fälle entschieden. Davon wurden 51,8 Prozent anerkannt. 

  • Bei der Türkei wurden von 23.924 Entscheidungen jedoch nur 8,3 Prozent positiv beschieden.
  • Bei Russland waren es von 5419 Entscheidungen nur 4,3 Prozent.
  • Bei Kolumbiern lag bei 2499 Entscheidungen die Gesamtschutzquote nur bei 0,4 Prozent. 

Bei Syrern liegt diese noch niedriger. Das liegt jedoch nicht daran, dass die Betroffenen nicht schutzbedürftig sein könnten, sondern vor allem an der nach dem Sturz von Präsident Baschar al-Assad unklaren politischen Lage in Syrien. Hier wurden von 9731 Entscheidungen nur 0,2 Prozent der Menschen aufgenommen. Seit dem 9. Dezember 2024 gilt hier ein Verfahrensaufschub für die Fälle. Bisher gibt es auch noch keine Entscheidung zum weiteren Schutz syrischer Flüchtlinge. Erst vor kurzem hatte der Bamf-Chef mit einem Appell eine Asylwende gefordert. Die neue Bundesregierung hat die Asylpolitik bereits verschärft und will diese noch strenger regeln

Asylzahlen gehen zurück 

Insgesamt ging die Zahl der beim Bamf gestellten Asylanträge deutlich zurück. Von Januar bis April wurden 45.681 Asyl-Erstanträge vermerkt. Im gleichen Zeitraum ein Jahr zuvor waren es noch 84.984 Asyl-Erstanträge. Das sind fast die Hälfte weniger. Drei Länder liegen dabei weiter vorn: 

  • Syrien mit 11.644 Asyl-Erstanträgen
  • Afghanistan mit 7873 Asyl-Erstanträgen
  • Türkei mit 4749 Erstanträgen.

Wenn die Geflüchteten kein Asyl erhalten, hapert es weiter bei den Abschiebungen. In den ersten vier Monaten 2025 wurden 8163 Personen abgeschoben. In 11.753 Fällen musste die Abschiebung wiederum abgebrochen werden. So hätten die Zielländer die Abschiebung zum Teil "storniert" oder am Tag der Maßnahme abgesagt. 2024 wurden insgesamt 20.084 abgelehnte Asylbewerber abgeschoben - in 33.717 Fällen klappte das nicht. 

Selbst bei Abschiebungen in EU-Länder hapert es

Auch beim Dublin-Verfahren gibt es Probleme. Bei der Rückführung in die EU-Länder, in die die Flüchtlinge zuerst einreisten, kam es häufig zu keiner Abschiebung. In 15.279 Fällen hat Deutschland in den ersten Monaten 2025 eine Abschiebung in das Zielland beantragt. 11.054-mal stimmten die Länder zu. Abgeschoben wurden aber nur 2230 Personen. 2024 fanden von 74.583 beantragten Abschiebungen sogar nur 5827 statt. 

Die Gründe dafür sind laut "Bild" verschieden. Mitunter seien die Flüchtlinge zum Zeitpunkt der Abschiebung untergetaucht. Zum anderen würden die Zielländer teils strenge Zeitpläne vorschreiben.