Familien auseinandergerissen“: So viele Abschiebungen aus Deutschland gab es im ersten Quartal

                   Artikel von Felix Huesmann

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          Deutschland schob im ersten Quartal 2025 über sechstausend Menschen ab. (Symbolbild) © Sebastian Gollnow/dpa

Im ersten Quartal des Jahres 2025 wurden 6151 Menschen aus Deutschland abgeschoben. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linken im Bundestag zurück, die dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) vorliegt. Hochgerechnet auf das gesamte Jahr wären das mehr als 24.000 Abschiebungen – und damit deutlich mehr als in den Vorjahren. Im Jahr 2024 wurden etwa 20.000 Personen aus Deutschland abgeschoben und im Jahr 2023 rund 16.500. Die Zahl könnte in diesem Jahr jedoch noch stärker steigen, als die Zahlen des ersten Quartals vermuten lassen: Die Abschiebungen in den ersten Monaten des Jahres lagen noch in der Verantwortung der alten Bundesregierung. Insbesondere CDU und CSU haben angekündigt, künftig mehr Rückführungen durchzuführen als bisher.

Herkunftsländer und Kosten der Abschiebungen

Die meisten Abschiebungen fanden im ersten Quartal in die Türkei, nach Georgien, Frankreich, Spanien und Serbien statt. 157 Menschen wurden in den Irak abgeschoben, fünf in den Iran. Bei rund 1700 der Abschiebungen handelt es sich um sogenannte „Dublin-Überstellungen“ in andere europäische Länder, die nach der Dublin-Verordnung für das Asylverfahren zuständig sind.

Etwas mehr als ein Drittel der Abschiebungen fand mit kostspieligen Charterflügen statt. Besonders teuer und aufwendig waren Sammelabschiebungen nach Pakistan (462.000 Euro), Äthiopien (418.000 Euro) und Nigeria, Ghana und Kamerun (380.000 Euro). Bei vielen dieser Flüge trug allerdings die europäische Grenzschutzagentur Frontex die Kosten.

Kritik an Menschenrechtsverletzungen

Die fluchtpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Clara Bünger, kritisierte das Vorgehen der Behörden. „Mir sind etliche Abschiebungen bekannt, bei denen die Polizei brutal und ohne jede Empathie vorging. Wir sprechen davon, dass Familien eiskalt auseinandergerissen werden oder davon, dass kranke Menschen regelrecht aus dem Krankenhaus entführt und von dort zum Abschiebeflug gekarrt wurden“, sagte Bünger dem RND. „Das Prinzip scheint zu sein, dass man mit ausreisepflichtigen Menschen fast alles machen kann“, beklagte die Linken-Politikerin.

Die Rechte und die Würde von Menschen werden nicht nur vor und während der Abschiebung verletzt“, sagte Bünger. Gefahren drohten auch im Herkunftsland. „Im Fall von Tadschikistan kam es in den letzten Jahren mehrfach vor, dass aus Deutschland abgeschobene Personen dort direkt festgenommen und inhaftiert wurden. Besonders skandalös ist auch der weitere Anstieg der