Familie von Issa Al Hassan – „Unser Sohn könnte so etwas nicht tun

 von Politik

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                              Der 26 Jahre alte Issa Al Hassan in seinem Zimmer im Flüchtlingsheim in SolingenQuelle: NIUS.DE

Die Eltern von Issa Al Hassan können nicht glauben, dass ihr Sohn der Täter des Messerangriffs von Solingen ist. „Wir sind vor all diesen Problemen, der Gewalt geflohen. Ich denke, unser Sohn könnte so etwas nicht tun“, sagt Chalaf Al Hassan im „https://www.spiegel.de/ausland/anschlag-von-solingen-interview-mit-der-familie-des-mutmasslichen-taeters-a der Spiegel“. Die Eltern des Tatverdächtigen wohnen in einer der ärmsten Gegenden der syrischen Hauptstadt Damaskus. Der Vater ein pensionierter Soldat, die Mutter Brotverkäuferin.

Als er noch bei seinen Eltern wohnte, sei ihr Sohn nicht besonders religiös gewesen, berichten diese. Er habe zum Beten einmal am Tag aufgefordert werden müssen und nicht gefastet. „Er war ein fröhlicher Mensch, lachte und scherzte gerne, war gesellig, und jeder, der ihn traf, mochte ihn. Er war sehr beliebt“, sagte seine Schwester Fatima. Er habe der Familie Geld schicken wollen. Der Plan war, dass er sich niederlässt, heiratet und seine Zukunft sichert. Wir dachten, Deutschland sei ein guter Ort, weit weg, und von dort werden keine Menschen abgeschoben“, so die Schwester. Sie sagte auch, dass er immer gesagt habe, er gehe nie aus, kenne niemanden.

Die Eltern berichten, dass sie eigentlich Bauern seien, Zwiebeln, Karotten und Getreide angebaut haben. „Issa ist nur bis zur siebten Klasse zur Schule gegangen, er arbeitete lieber auf dem Feld, statt zu lernen.“

„Diese Leute haben unser Land zerstört“

Darauf hingewiesen, dass Issa möglicherweise auf einem Video des Attentats zu sehen ist, sagt die Mutter: „Diese Leute haben unser Land zerstört und unsere Kinder vertrieben. Es ist unmöglich, dass unser Issa bei ihnen ist.“

Issa Al Hassan wird vorgeworfen, am Freitagabend unvermittelt auf Besucher des Stadtfestes in Solingen eingestochen zu haben. Drei Menschen starben, weitere acht Menschen wurden verletzt. Al Hassan wurde am Samstagabend festgenommen.

Laut einem Bericht des „Spiegel“ wurde an der Tatwaffe die DNA des 26-Jährigen nachgewiesen. Das Magazin berief sich auf ein vertrauliches Papier der Polizei. Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) reklamierte die Tat für sich.

Issa Al Hassan war Ende 2022 über Bulgarien nach Deutschland gekommen. Er sollte im Juni 2023 deshalb nach den EU-Asylregeln eigentlich nach Bulgarien überstellt werden. Dies geschah jedoch nicht, weil er am vorgesehenen Tag nicht angetroffen wurde.

 

Was der Sohn und Bruder von Deutschland berichtet habe? „Er hat immer gesagt, dass es ihm gut geht und er glücklich ist“, so seine Schwester. Die Familie habe ihren Bruder auch wegen der Gewalt der Mitglieder des Islamischen Staates ins Ausland geschickt. Zuerst habe er in der Türkei gewohnt, wo schon zwei seiner Brüder arbeiteten. Als die Gefahr bestanden habe, dass er von dort abgeschoben und, zurück in Syrien, zum Militärdienst eingezogen werden könnte, sei er nach Deutschland weitergereist.

 

 

Der 26 Jahre alte Issa Al Hassan in seinem Zimmer im Flüchtlingsheim in SolingenQuelle: NIUS.DE