Werde es jeden Tag probieren" - „100 Mal versucht, Ärmelkanal zu überqueren“: Junge (17) will zur Mutter

                                                                                Geschichte von FOCUS Online
                                                       bgtlg.jpg
Ein Schlauchboot mit rund 65 Migranten überquert Ärmelkanal. Viele versuchen es immer wieder Getty Images © Getty Images
 

Ein Jugendlicher aus dem Sudan hat nach eigenen Angaben bereits 100 Mal versucht, den Ärmelkanal zu überqueren, um zu seiner Mutter nach Großbritannien zu gelangen.

Der 17-jährige Abdul, ein Migrant aus dem Sudan,  will unbedingt zu seiner Mutter, die in Großbritannien lebt. Seit sieben Monaten befindet sich Abdul in einem „Zeltdschungel“ in Loon-Plage bei Dünkirchen und wartet auf seine Chance. Nach eigenen Angaben hat er bereits 100 Mal versucht, den Ärmelkanal zu überqueren, wie die britische Zeitung „Daily Mail“ berichtet.

            Ich werde es jeden Tag probieren“

„Das ist mein Weg in die Freiheit. Ich werde es jeden Tag probieren. Es ist mir egal, wenn die Polizei uns weiter aufhalten will und die bösen Männer mich angreifen, weil ich kein Geld habe, um sie zu bezahlen", zitiert die „Mail“ den jungen Mann.

Erst kürzlich sei es ihm gelungen, die französischen Behörden zu umgehen und mit einem Boot von einem Strand aus loszufahren. Die französische Polizei reagierte mit Gewalt, setzte Tränengas ein und stach auf die Schlauchboote ein, um die Flüchtlinge zu vertreiben. Nach 15 Minuten tauchte jedoch ein neues Boot auf, das ablegen konnte, bevor die Polizei eingreifen konnte.

Auch die neue „Ruanda Bill“ schreckt ihn nicht ab

Trotz der neuen „Ruanda Bill“, die es den Beamten der Einwanderungsbehörde erlaubt, die ersten Migranten in Haft zu nehmen, um sie nach Ruanda abzuschieben, bleibt Abdul standhaft. „Nichts wird mich aufhalten. Ich werde nach England kommen. Ich will nicht nach Ruanda abgeschoben werden, aber ich habe keine Angst, dorthin zu gehen.“

Die britische “Ruanda Bill" bezieht sich auf einen politischen Vorstoß der britischen Regierung, Asylsuchende, die illegal in Großbritannien ankommen, zur Bearbeitung ihrer Asylanträge nach Ruanda zu schicken. Dies ist Teil eines umstrittenen Migrations- und Asylpakts zwischen dem Vereinigten Königreich und Ruanda. Er zielt darauf ab, die Zahl der Menschen zu reduzieren, die versuchen, auf gefährlichen Routen, wie etwa in kleinen Booten über den Ärmelkanal, ins Land zu gelangen.