Nahezu verdoppelt: Straftaten gegen Geflüchtete in Deutschland nimmt enorm zu

In vielen Städten wie hier in Münster wird seit Wochen gegen Rechtsextremismus demonstriert. Foto: Guido Kirchner/dpa

 

Alarmierender Anstieg: Neueste Zahlen zeigen, dass sich die Zahl politisch motivierter Übergriffe auf Geflüchtete im Jahr 2023 fast verdoppelt hat. Der Trend wirft besorgniserregende Fragen zur Sicherheit und Integration geflüchteter Menschen in Deutschland auf.

Der Anstieg politisch motivierter Übergriffe auf Geflüchtete in Deutschland zeigt eine besorgniserregende Entwicklung auf.  2023 wurden Polizeiangaben zufolge 2.378 Straftaten gegen Geflüchtete registriert. 219 Menschen erlitten teils schwerwiegende Verletzungen. Das entspricht nahezu einer Verdoppelung gegenüber dem Vorjahr.

Unter den erfassten Straftaten waren 313 Gewaltdelikte. Das ist das Ergebnis einer Anfrage der Linken-Politikerin Clara Bünger an das Bundesinnenministerium. 2022 verzeichnete das Ministerium lediglich 1.248 Übergriffe gegen Flüchtlinge.

„Besorgniserregend, aber nicht überraschend“

Das Innenministerium berichtet auch von einem sprunghaften Anstieg der Straftaten gegen Flüchtlingsunterkünfte auf 180 Fälle – der höchste Wert seit 2017. Zum Vergleich: Im Jahr 2022 wurden nur 70 solcher Attacken gezählt. Bünger kommentierte die Situation gegenüber der ARD als „besorgniserregend, aber nicht überraschend“.

 

Sie erklärt den Anstieg mit verschärften Abschieberegeln der Bundesregierung und der zunehmenden Zustimmung zur AfD. Ihrer Ansicht nach fühlen sich Rassisten durch die gesellschaftliche Lage ermutigt, ihre Ressentiments in Gewaltakte umzusetze