Zahl der Abschiebungen in Deutschland steigt
13.512 Menschen wurden in den ersten zehn Monaten dieses Jahres bereits abgeschoben. © Daniel Kubirski/imago images
Nachdem die Zahl in den vergangenen Jahren rückläufig war, schiebt Deutschland wieder mehr Menschen ab: In den ersten zehn Monaten des laufenden Jahres wurden 13.512 Menschen in ihr Heimatland zurückgeschickt – mehr als im Gesamtjahr 2022, wie die Neue Osnabrücker Zeitung unter Berufung auf eine Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linkenabgeordneten Clara Bünger berichtete. 2022 waren es demnach 12.945 Abschiebungen.
Vor allem wegen der Corona-Pandemie hatte es in den vergangenen Jahren deutlich weniger Abschiebungen gegeben: 2020 waren es 10.800, 2021 dann 11.982. Vor der Pandemie, im Jahr 2019, waren noch 22.097 Menschen abgeschoben worden.
Die wichtigsten Zielstaaten waren in diesem Jahr demnach bislang Österreich, Georgien, Nordmazedonien, Moldau und Albanien. Besonders deutlich ist der Anstieg bei Abschiebungen in die Türkei. Von Januar bis Ende Oktober wurden 744 Menschen dorthin abgeschoben, im Gesamtjahr 2022 waren es 515 Abschiebungen.
Die Linkenabgeordnete Bünger kritisierte die Zunahme der Abschiebungen. Ihrer Ansicht nach wäre es wesentlich besser, diesen Menschen den Weg in ein dauerhaftes Bleiberecht zu eröffnen. Bünger nannte den Anstieg bei Abschiebungen in die Türkei besonders besorgniserregend.