Berg-Karabach: 70 Prozent der Bevölkerung ist geflohen
Mehr als 70 Prozent der Bevölkerung von Berg-Karabach ist geflohen. Armenien hat bisher amtlichen Angaben nach fast 85 000 Menschen aufgenommen. Die Vereinten Nationen riefen dazu auf, alle Mittel bereitzustellen, um den Schutz der Menschen zu gewährleisten und um ihre Rechte zu wahren. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt vor schwerwiegenden Folgen.
„Dringliche Bedürfnisse"
„Wir haben von Problemen mit Bluthochdruck, Unterernährung, von Menschen, die Erste Hilfe benötigen, von älteren Menschen, Menschen mit chronischen Krankheiten, die Pflege brauchen, gehört. Wir haben sehr genau nachgefragt, was sie brauchen. Es gibt dringliche Bedürfnisse, die wir versuchen werden zu befriedigen. Und wir versuchen, zusätzliche Hilfsgüter zur Verfügung zu stellen. Aber es gibt auch einige mittel- bis längerfristige Bedürfnisse. Dazu gehört die Unterstützung von Ambulanzen und Krankenwagen", erläutert Robb Butler, Sondergesandter der WHO.
Rund 30 Prozent der Flüchtlinge sind minderjährig. Viele der Kinder und Jugendliche sind von ihren Familien getrennt. Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, UNICEF, hat die Zielsetzung ausgegeben, die Jugendliche und ihre Familien wieder zusammenzuführen.
Die Fluchtbewegung setzte ein, nachdem die aserbaid
aserbaidschanischen Streitkräfte die Truppen der im Gebiet Berg-Karabach gelegenen, international nicht anerkannten Republik Arzach innerhalb kurzer Zeit besiegt hatten. Die Republik hat mittlerweile ihre Selbstauflösung angekündigt. Berg-Karabach gehört völkerrechtlich zu Aserbaidschan, war bisher aber mehrheitlich von einer armenischstämmigen Bevölkerung bewohnt.