Warum Russen massenweise Immobilien in der Türkei kaufen
Steigende Preise, mangeldes Angebot: Reiche Russen kaufen aktuell massenweise Wohnungen und Häuser in der Türkei auf – besonders an der beliebten Mittelmeerküste. Ihr Ziel: ein türkischer Pass.
Sonne, Strand und Palmen: Das verspricht die sonnenverwöhnte türkische Riviera. Und viele Russ:innen zieht das aktuell besonders an. Als Folge des Krieges können Bürger:innen der Russischen Föderation nämlich in viele Länder der Welt nicht mehr ohne Weiteres einreisen.
Anders in der Türkei: Die seit jeher bei Russ:innenen beliebten Urlaubsdestinationen Antalya und Co. erleben aktuell einen Run der besonderen Art. Viele gut betuchte Tourist:innen aus Russland bemühen sich derzeit um Wohnungen und Häuser in der Türkei als Zuflucht vor der tristen Realität daheim.
250.000 US-Dollar für „Goldenen Pass“
Hinzu kommt: die Aussicht auf den sogenannten „Goldenen Pass“. Denn Ausländer, die Immobilien im Wert von 250.000 US-Dollar kaufen, und sich verpflichten, diese für mindestens drei Jahre zu behalten, können in nur drei Monaten die türkische Staatsbürgerschaft erwerben.
Die Aussicht auf einen neuen Pass inklusive Reisefreiheit bringt aktuell viele Russ:innen in die Türkei. Immobilienmakler berichten von einem starken Anstieg russischer Investitionen seit dem Einmarsch in der Ukraine. Indes sorgt das in der Türkei für steigende Immobilienpreise und einen leergefegten Markt.
Weniger Sorgen für Russen
Hinzu kommt: Wer es sich leisten kann, verlegt seine mobilen Vermögenswerte in die Türkei. So liegen besonders viele Yachten und Boote von russischen Oligarch:innen in türkischen Häfen – zum Beispiel die „Solaris“ von Noch-Chelsea-Besitzer und Multimilliardär Roman Abramowitsch.
Wer es schafft, einen türkischen Pass zu ergattern, hat als Russ:in weniger Sorgen – und kann sogar ab und an in die Heimat fliegen. Denn Istanbul ist, neben Dubau, eine der wenigen noch verbliebenen Drehscheiben für den Luftverkehr Russlands mit der westlichen Welt.
Geldregen aus Moskau
Ein weiterer Vorteil: an vielen türkischen Geldautomaten bekommen mit russischen Bankkarten Geld. Für die türkische Wirtschaft zahlt sich das bereits aus. Besonders die von der Covid19-Pandemie stark betroffene Tourismusindustrie sowie der unter der Inflation leidende Immobilienmarkt nehmen den Geldregen aus Moskau gern entgegen