Weimarer Menschenrechtspreis geht an Selahattin Demirtaş
Die Stadt Weimar ehrt den inhaftierten kurdischen Politiker und Anwalt Selahattin Demirtaş mit ihrem diesjährigen Menschenrechtspreis.
Mit dem Preis wird sein Einsatz für eine friedliche Lösung der Situation der Kurden, Glaubensfreiheit und Gleichberechtigung der Menschen in der Türkei gewürdigt, wie die Stadt am Freitag mitteilte. Der ehemalige Präsidentschaftskandidat und linke HDP-Oppositionspolitiker sitzt laut Stadtangaben seit 2016 „unrechtmäßig“ in Haft.
Das Schicksal des 48-Jährigen stehe beispielhaft für die zunehmende Verfolgung von Menschenrechtlern und Politikern in der Türkei, die öffentlich ein Ende von Willkür, Rechtlosigkeit und Minderheitenunterdrückung forderten, begründete die Stadt die Entscheidung für Demirtaş. Mit der Verleihung solle daher ein Zeichen für mehr Rechtsstaatlichkeit und Meinungsfreiheit in der Türkei gesetzt werden.
Die mit 5000 Euro dotierte Auszeichnung nahm am Freitagabend stellvertretend der Bruder des 48-Jährigen in Weimar entgegen. Der Menschenrechtspreis wird seit 1995 von der Stadt verliehen. Er wird alljährlich am 10. Dezember vergeben, dem von der UNO deklarierten Internationalen Tag der Menschenrechte.
dpa/dtj