BkMo Bundeskonferenz der  Migratenorganisationen presseerklerung


Expertise statt Herkunft! Das Partizipationsgesetz wird keine Menschen mit
Migrationsgeschichte bevorzugen, sondern gesellschaftliche Realität abbilden
Das im Koalitionsvertrag erwähnte Bundespartizipationsgesetz ist im öffentlichen Gespräch. Die größte
Aufregung: Menschen mit Migrationsgeschichte den Zugang zu höheren Positionen in der öffentlichen
Verwaltung durch verbindliche Zielgrößen zu ermöglichen. Die Bundeskonferenz der
Migrantenorganisationen (BKMO) sieht in dem Gesetz eine Chance, gesellschaftliche Realitäten in
öffentlichen Strukturen adäquat abzubilden und die Kompetenzen in der Verwaltung zu erhöhen. Sie ruft
zu einer Versachlichung der medialen und politischen Debatte auf.
„Es ist ein Märchen, dass Menschen mit Migrationsgeschichte durch eine Diversitätsstrategie im
öffentlichen Dienst ohne Prüfung ihrer beruflichen Eignung bevorzugt werden sollen“, sagt Karen Taylor,
Sprecherin der BKMO. „Die derzeitige mangelnde Repräsentanz liegt nicht am Mangel an Qualifikation
und Eignung, sondern am fehlenden Willen. Ein Bundespartizipationsgesetz wird die Verwaltung besser
und kompetenter machen. Denn es soll gerade nicht um Bevorzugung aufgrund von Herkunft gehen,
sondern es sollen bestehende Benachteiligungen abgebaut werden, die verhindern, dass bestimmte
Gruppen von Menschen mit gleicher oder womöglich besserer Expertise überhaupt im öffentlichen
Dienst arbeiten.“
Zudem belegen Studien, dass Vielfalt die Produktivität am Arbeitsplatz erhöht. Karen Taylor ergänzt:
„Genauso wichtig ist, dass 29 Prozent der Bevölkerung, nämlich die mit Migrationsgeschichte, derzeit
nicht adäquat in der Verwaltung repräsentiert sind und der Verwaltung somit viele Perspektiven und
Erfahrungswerte fehlen. Das gilt es nun mit einem Bundespartizipationsgesetz auszugleichen, damit
auch unsere öffentlichen Strukturen die Gesellschaft abbilden und dadurch zukunftsfähig arbeiten
können.“
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29% der Menschen in Deutschland haben Migrationsgeschichte und brauchen eine Stimme: Die Bundeskonferenz
der Migrant*innenorganisationen (BKMO) ist ein Zusammenschluss von über 70 Migrant*innenorganisationen
mit dem bundespolitischen Anspruch, als Ansprechpartner von Bundestag und Bundesregierung politische
Impulse zu setzen und zu einer zukunftsgewandten, alle umfassenden und teilhabeorientierten Politik
beizutragen. www.bundeskonferenz-mo.de
Der Vertreter*innenrat der BKMO
Michael AlliMadi, Panafrikanische Organisation | Dr. Rubén Cárdenas Carbajal, Dachverband der
Migrantenorganisationen in Ostdeutschland (DaMOst) | Ehsan Djafari, Iranische Gemeinde in Deutschland |
Adetoun Küppers-Adebisi, AFROTAK TV cyberNomads | Mamad Mohamad, Landesnetzwerk
Migrantenorganisationen in Sachsen-Anhalt (LAMSA) | Marianne Ballé Moudoumbou, Pan African Women’s
Empowerment and Liberation Organisation – PAWLO Masoso Germany | Galina Ortmann, Bundesverband
interkultureller Frauen (BIFeV) | Nursemin Sönmez, neue deutsche organisationen | Anastasia Sudzilovskaya,
Bundesverband russischsprachiger Eltern (BVRE) | Karen Taylor, Each One Teach One (EOTO)
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