Mehr als 1.000 Hamas-Mitglieder in der Türkei behandelt

 Von: dpa
                                               Totale Zerstörung überall: Der Gaza-Streifen liegt in Schutt und Asche. Foto: Omar Ishaq/dpa
 

Mitglieder der islamistischen Hamas werden nach Angaben des türkischen Staatschefs Recep Tayyip Erdoğan in der Türkei medizinisch versorgt. „In meinem Land werden derzeit mehr als 1.000 Mitglieder der Hamas in unseren Krankenhäusern behandelt“, sagte er.

Zum wiederholten Mal bezeichnete Erdoğan die Hamas, die in Europa, den USA und Israel als Terrororganisation gelistet ist, als Widerstandsorganisation. Sie kämpfe dafür, „ihr eigenes Territorium und ihr Volk zu schützen“, so Erdoğan. Sie verteidige sogar Anatolien, also das Kerngebiet der Türkei. „Glauben Sie nicht, dass Israel in Gaza Halt machen wird. Wenn dieser Terrorstaat nicht aufgehalten wird, wird er früher oder später Anatolien im Visier haben“, sagte er am Mittwoch in einer Rede. Nähere Angaben dazu, wo die Hamas-Mitglieder verwundet wurden oder wie sie in die Türkei gelangten, machte Erdoğan nicht.

Großteil Zivilisten: Mehr als 35.000 Palästinenser getötet

Auslöser des Gaza-Kriegs war das Massaker der Hamas und anderer extremistischer Organisationen im israelischen Grenzgebiet am 7. Oktober. Mehr als 1.200 Menschen wurden ermordet und mehr als 250 weitere in den Gazastreifen verschleppt. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive im Gazastreifen.

Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden in dem Krieg bislang mehr als 35.000 Palästinenser getötet, wobei die unabhängig kaum zu verifizierende Zahl nicht zwischen Zivilisten und Kämpfern unterscheidet. Selbst die USA aber, die seit jeher fest an der Seite Israels stehen, bestätigten, dass es sich bei der Mehrheit um Zivilisten handelt. Trotz des großen, aber scheinbar unzureichenden internationalen Drucks, macht die israelische Armee bisher keine Anzeichen, den unverhältnismäßigen Krieg zu beenden.