Joschka Fischer: «AfD nicht die Hand reichen»
Der frühere Außenminister Joschka Fischer sieht in der AfD und deren thüringischem Landeschef Björn Höcke eine große Bedrohung für die Demokratie in Deutschland. «Da kannst du nicht einfach nach neutestamentarischer Art die Hand reichen», sagte der Grünen-Politiker am Mittwoch bei der Verleihung des Helmut-Schmidt-Zukunftspreises in Hamburg. «Das wird nicht funktionieren.»
Auf die Unsicherheit Europas angesprochen, bekräftigte Fischer seine Sorge vor weiteren Angriffen Russlands. «Putin wird nicht aufhören nach diesem Krieg, wenn er ihn gewonnen hat. Sondern weiter westlich weitermachen», sagte er über den Krieg in der Ukraine. Ebenso besorgten ihn der Gaza-Krieg, die chinesische Taiwan-Politik, der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un und die anstehenden US-Präsidentschaftswahlen, führte er weiter aus.
Der Helmut-Schmidt-Zukunftspreis wurde am Abend in festlichem Rahmen im Hamburger Thalia Theater verliehen - in diesem Jahr ging die Auszeichnung an die amerikanische KI-Expertin und Vorsitzende der gemeinnützigen Signal-Stiftung, Meredith Whittaker.
Der Helmut-Schmidt-Zukunftspreis wird von der Wochenzeitung «Die Zeit», der Bundeskanzler-Helmut-Schmidt-Stiftung und der Hamburger Denkfabrik The New Institute ausgelobt. Die Auszeichnung würdigt innovative Leistungen in den Bereichen Demokratie, Gesellschaft und Technologie. In diesem Jahr wurde der Preis zum dritten Mal vergeben. 2023 ging er an die damalige Ministerpräsidentin Finnlands, Sanna Marin. 2022 wurde die ugandische Klimaschutzaktivistin Vanessa Nakate ausgezeichnet.