1. Als Miosga nach Bürgergeld für Ukrainer fragt, fängt Selenskyj an zu lachen

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Interview mit ukrainischem PräsidentenAls Miosga nach Bürgergeld für Ukrainer fragt, fängt Selenskyj an zu lachen

Der Krieg Russlands gegen die Ukraine geht ins dritte Jahr, das Sterben hört nicht auf. „Caren Miosga“ interviewt Wolodymyr Selenskyj. Wie kann die Ukraine den Krieg gewinnen? Und muss Deutschland die Sozialleistungen schmälern, damit die Menschen nicht bleiben?

Es ist die zweite Sendung „Caren Miosga“, das Debüt der Moderatorin am vergangenen Sonntag wirkte schon mal sehr vielversprechend. Jetzt ein TV-Erfolg, den die ARD-Journalistin Miosga durch ein Interview mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj erreicht. Sie ist dafür nach Kiew gefahren, mit dem Zug. Sie hat eine Frau getroffen, die ihr gesagt hat: „Ich kann nicht mehr!“ Es heißt die Sendung am Sonntagabend: „Kann die Ukraine den Krieg noch gewinnen, Herr Selenskyj?“

Soll Olaf Scholz die Ukrainer nach Hause schicken, um den Krieg gewinnen zu können?

Wolodymyr Selenskyj beginnt vorsichtig: „Ich weiß nicht, ob alle meine Worte ankommen.“ Viele wehrpflichtige Männer befinden sich mittlerweile im Ausland – auch sehr viele davon in Deutschland. Moderatorin Miosga fragt, ob es helfen würde, das Bürgergeld für geflüchtete Ukrainer zu kürzen, um diese zur Rückkehr zu bewegen. Fordere Wolodymyr Selenskyj den deutschen Kanzler auf: „Schickt die nach Hause!“, will Caren Miosga wissen. Der ukrainische Präsident lacht. „Nein, das tun wir nicht.“ Aber, ja, er wünsche sich, „dass die Ukrainer freiwillig nach Hause kommen“.

 

Enttäuscht von der deutschen Politik – aber nicht von der aktuellen Ampel

Sein Eindruck vom deutschen Kanzler? „Mein Eindruck ist, dass er einige Dinge besser verstanden hat, denn er spürt, dass Russland näher an Deutschland heranrückt.“ Der Bundeskanzler verstehe, dass es diese Gefahr gebe. Ist Olaf Scholz ein Freund? „Ich möchte ihn gerne als engen Freund bezeichnen.“ Er lobt Scholz mehrmals, er kritisiert die frühere Regierung. „Ich bin enttäuscht von der deutschen Politik, die nicht die Rolle gespielt hat, die sie hätte tun sollen bei der ersten Besetzung.“ Er meint die Krim-Besetzung 2014. „Viele Länder, sie sind an einer Hand abzuzählen, haben nichts oder zu wenig getan.“

SPD-Chef Lars Klingbeil: Wir liefern viel an die Ukraine – über die Grenzen hinaus

Im Studio sagt Lars Klingbeil, SPD-Chef: „Ich verstehe, dass es Menschen gibt, die sagen: Ich kann nicht kämpfen.“ Ist Deutschland noch zu passiv? „Wir liefern so viel, dass wir über die Grenzen hinausgehen, was wir liefern können.“ Er meint aber auch: „Einzelne Waffen sind nicht der Game Changer.“