Deutschland ist Heimat, sagt Mitri Sirin – „Hier werde ich bleiben“

 
Mitri Sirin
Mitri Sirin ist Moderator im „heute Journal“ und im „Morgenmagazin“
Quelle: dpa/Jörg Carstensen
Auf dieses Posting gab es viele Reaktionen: ZDF-Moderator Mitri Sirin hat sich bei X ganz persönlich zu der Recherche rund um ein Treffen rechter Aktivisten geäußert. Auch seine Eltern seien einst aus der Türkei eingewandert, längst aber sei Deutschland sein Zuhause, so der 52-Jährige.
 Nach Bekanntwerden eines Treffens rechter Aktivisten und Extremisten unter anderem zum Thema Migration hat sich auch ZDF-Moderator Mitri Sirin zu Wort gemeldet.

Bei dem Treffen in Potsdam war es unter anderem darum gegangen, dass Ausländer und Deutsche mit Migrationshintergrund Deutschland verlassen sollen. Sirin schilderte am Freitag auf Instagram und der Plattform X (ehemals Twitter) seine Geschichte und machte deutlich, dass Deutschland seine Heimat sei und er nicht gedenke, diese zu verlassen.

Meine Eltern kamen Ende der 60er-Jahre aus der Türkei nach Deutschland, haben hier gearbeitet, Steuern gezahlt, Kinder bekommen. Schon in den 80ern und 90ern habe ich aus dem politischen Spektrum Sätze wahrgenommen, wie Deutschland den Deutschen – Ausländer raus oder rassistische Anschläge wie in Mölln, Rostock-Lichtenhagen, Solingen, Hoyerswerda. Das war kein schönes Gefühl und kommt jetzt wieder hoch“, schreibt Sirin, der türkisch-syrischer Herkunft ist.

Der 52-Jährige verweist darauf, dass er in Deutschland geboren, zur Schule gegangen und ausgebildet worden sei. Er zahle hier seit über 30 Jahren Steuern und habe eine Familie gegründet. „Deutschland ist meine Heimat, mein Zuhause, hier werde ich bleiben und nichts wird das ändern!“, unterstreicht der ZDF-Journalist.

Anti-AfD-Demonstrationen in Berlin und Hamburg

Die Rechercheplattform „Correctiv“ hatte über das Treffen im November in Potsdam berichtet. Zu den Teilnehmern zählten AfD-Politiker und mindestens ein CDU-Mitglied sowie Mitglieder der erzkonservativen Werteunion, die nicht zur CDU gehört, sich dieser aber lange verbunden fühlte. Redner war bei dem Treffen der frühere Kopf der rechtsextremistischen Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner.

Er sprach nach eigenen Angaben darüber, wie erreicht werden könnte, dass mehr Ausländer und Deutsche mit Migrationshintergrund Deutschland verlassen und wie Menschen mit Einwanderungsgeschichte zur Assimilation gedrängt werden könnten.

Der Bericht hatte eine Welle des Protests ausgelöst, in mehreren deutschen Städten, darunter Berlin und Hamburg, versammelten sich Demonstranten und forderten, auch in Bezug auf den Artikel, ein Verbot der AfD.