Auswanderungswelle hält an: Mehr als 3.000 türkische Medizi weg
Im Jahr 2023 beantragten mehr als 3.000 türkische Ärztinnen und Ärzte die Ausreise. Das ist ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum Vorjahr. Die drastische Zunahme wird auf unzureichende Arbeitsbedingungen, Gewalt und Reformversagen zurückgeführt – und hat dramatische Folgen.
Die Türkische Ärztevereinigung (TTB) hat aktuelle Zahlen veröffentlicht, die aufhorchen lassen: Im Jahr 2023 trafen 3.025 Ärztinnen und Ärzte die Entscheidung, ihre Zukunft im Ausland zu suchen und beantragten die notwendigen Formulare. Diese Zahl markiert einen deutlichen Anstieg im Vergleich zu den 2.685 Anträgen im Vorjahr und wirft einen bedenklichen Blick auf die Arbeitsbedingungen sowie die als unzureichend empfundene „Beyaz-Reform“ der türkischen Regierung.
In einer Stellungnahme betonte die TTB, dass die drastische Zunahme der Auswanderungsanträge nicht nur die Unzufriedenheit der Ärzteschaft widerspiegelt, sondern auch ein klares Zeichen für die mangelnde Effektivität der von der Regierung angekündigten Reformen im Gesundheitssektor ist. Trotz der Widrigkeiten bekundete die TTB ihren Entschluss, sich weiterhin für eine gesunde Zukunft einzusetzen.
Anzahl türkischer Mediziner in Deutschland steigt
Die Zahlen zeichnen ein eindeutiges Bild: Seit 2016 steigt die Anzahl der Anträge auf Auswanderung stetig an. Im Juli 2022 hatte Präsident Recep Tayyip Erdoğan noch Öl ins Feuer gegossen.