Erdoğans Deutschlandbesuch: Fast jeder Zweite wünscht sich Ausladung
Einer Umfrage zufolge ist fast jeder Zweite in Deutschland gegen den geplanten Berlin-Besuch des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan. In einer Befragung des Meinungsforschungsinstituts YouGov sprachen sich 45 Prozent dafür aus, dass Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) Erdoğan aufgrund seiner Haltung zur palästinensischen Hamas auslädt.
32 Prozent befürworteten, dass der türkische Präsident trotzdem im Kanzleramt empfangen wird. Fast ein Viertel der Befragten machte keine Angaben. Es wird erwartet, dass Recep Tayyip Erdoğan in der kommenden Woche auf Einladung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zu seinem ersten offiziellen Besuch seit fünf Jahren nach Deutschland kommt. Anlass ist unter anderem das Test-Länderspiel zwischen Deutschland und der Türkei am 18. November.
Erdoğan bezeichnet Hamas als „Befreiungsorganisation“
Das Treffen mit Scholz im Kanzleramt könnte am Freitag stattfinden. Offiziell angekündigt ist es aber noch nicht. Nach der Terrorattacke auf Israel mit mehr als 1.400 Toten hatte Erdoğan die islamistische Hamas als „Befreiungsorganisation“ bezeichnet. Die mit der Türkei in der NATO verbündeten USA und die EU stufen sie dagegen als Terrororganisation ein.
Erst vor wenigen Tagen brach der türkische Machthaber den Kontakt zu Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu ab (DTJ-Online berichtete). Der deutsche Bundestag sowie Kanzler Scholz hatten zuvor immer wieder betont, dass die Sicherheit Israels „deutsche Staatsräson“ sei. Zwischen den beiden Regierungschefs gäbe also viel zu besprechen.