Rechtsruck in Deutschland: Bülent Ceylan will nicht weiter schweigen
In einem Gespräch mit „BILD“ drückte Ceylan seine klare Haltung aus: „Meine Botschaft ist: Lasst rassistische Äußerungen nicht zu. Denkt wieder an Nächstenliebe!“ Er verstehe, dass viele Menschen mit der aktuellen politischen Situation nicht zufrieden seien, aber das könne kein Grund sein, um die AfD zu wählen. „Lasst den Rechtsextremismus nicht die Oberhand gewinnen“, so sein Appell. Die rechtspopulistische Partei hatte zuletzt in Umfragen Werte um die 20 Prozent erreicht und damit sogar die SPD hinter sich gelassen.
Mit seinem Song „Lieder gegen Nazis“ hat Ceylan nun ein Stück geschrieben, in dem er seine Haltung unmissverständlich zum Ausdruck bringt. Er wolle Bewusstsein schaffen und zu einem toleranteren, offenen und menschenfreundlichen Miteinander in der Gesellschaft beitragen. Als Sohn einer deutschen Mutter und eines türkischen Vaters habe Ceylan selbst immer wieder Erfahrungen mit Fremdenhass und Rassismus gemacht. Mit diesem persönlichen Hintergrund appelliert er an die Gesellschaft, etwas gegen die aktuelle Entwicklung zu unternehmen. Auch sei er deswegen in Sorge um seine vier Kinder.
Einen bestimmten Satz möchte Ceylan nie von seinen Kindern hören
Deren Erfahrungen mit Fremdenfeindlichkeit seien für ihn ein weiterer Antrieb für sein Engagement. Der Mannheimer erklärt: „Ich stehe in der Öffentlichkeit und mir ist es wichtig, gehört zu werden. Ich will nicht, dass meine Kinder irgendwann mal sagen: ‚Papa, du hättest die Möglichkeit gehabt, was zu sagen. Warum hast du nie was gesagt?'“ Trotz möglicher negativer Reaktionen auf seinen Song und den damit verbundenen Bedenken, insbesondere was die Zukunft seiner Familie, Freunde und des Landes betrifft, ist Ceylan entschlossen, seine Stimme zu erheben.
Die Unterhaltungs- und Musikindustrie mag Ceylan als Entertainer und Comedian kennen, doch sein aktuelles Projekt zeigt, dass er sich nicht nur auf lustige Unterhaltung beschränkt, sondern auch ernste Themen mit Nachdruck anspricht