Zuwanderung und Sicherheit: Was ist dran an den Vorurteilen?
Artikel von Stefanie Heinrich/ Experten Testen
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Das Thema Sicherheit im Zusammenhang mit Migration sorgt regelmäßig für hitzige Debatten. Während Kritiker eine erhöhte Kriminalität durch Zuwanderer befürchten, warnen Experten vor pauschalen Vorurteilen. Doch was zeigen die aktuellen Zahlen?
Wer zählt als nichtdeutscher Tatverdächtiger?
In der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) werden als „nichtdeutsche Tatverdächtige“ alle Personen ohne deutsche Staatsbürgerschaft erfasst.
- Hierzu gehören sowohl registrierte Zuwanderer als auch Personen mit Touristenvisa oder illegalem Aufenthaltsstatus.
- Verstöße gegen das Aufenthaltsrecht (z. B. illegale Einreise) werden nur von Nichtdeutschen begangen und verzerren die Statistik.
Kriminalstatistiken: Sind Migranten überrepräsentiert?
Ein häufiger Kritikpunkt ist der hohe Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger in der Kriminalstatistik.
- 2022 lag der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger bei 40 %, während ihr Bevölkerungsanteil bei etwa 15 % lag.
- Berücksichtigt man nur allgemeine Straftaten ohne ausländerrechtliche Verstöße, reduziert sich der Anteil auf etwa 25 %.
Welche Straftaten sind besonders betroffen?
Ein Blick auf die Verteilung der Straftaten zeigt Unterschiede zwischen Migrantengruppen:
- Gewaltkriminalität: Tätergruppen aus bestimmten Herkunftsländern sind hier überrepräsentiert.
- Diebstahl & Drogenhandel: Besonders betroffen sind Städte mit hoher Zuwanderungsrate.
- Wirtschaftskriminalität: Kein signifikanter Unterschied zwischen Deutschen und Nichtdeutschen.
Einfluss von Bildung, Arbeit und Integration
Kriminalität ist oft mit sozialen Faktoren verbunden. Experten betonen:
- Personen mit Arbeitslosigkeit oder niedrigem Bildungsniveau sind häufiger in Straftaten verwickelt – unabhängig von der Herkunft.
- Integrierte Migranten haben oft eine geringere Kriminalitätsrate als Deutsche ohne Schulabschluss oder Job.
Langfristige Integration: Warum Migration Deutschland sicherer gemacht hat
In Deutschland lebende Migranten tragen langfristig zur Sicherheit und Stabilität der Gesellschaft bei:
- Forschungen zeigen, dass es keinen direkten Zusammenhang zwischen Migration und Kriminalität gibt. Vielmehr sind soziale Faktoren wie finanzielle Lage oder eigene Gewalterfahrungen entscheidend.
- Ein differenzierter Blick auf Kriminalstatistiken zeigt, dass erfolgreiche Integration die Kriminalitätsrate senkt.
- Migranten, die in Deutschland aufgewachsen sind, sind heute in Polizei, Justiz und Sicherheitsbehörden vertreten.
Politische Debatte: Wie soll Deutschland reagieren?
Die Politik diskutiert verschiedene Ansätze zur Reduzierung von Kriminalität unter Zuwanderern:
- Härtere Strafen & Abschiebungen: Forderung nach konsequenterer Abschiebung straffälliger Migranten.
- Bessere Integration: Bildung und Arbeit als Prävention gegen Kriminalität.
- Strengere Grenzkontrollen: Reduzierung illegaler Migration als Sicherheitsmaßnahme.
Fazit
Die Kriminalitätsdebatte im Kontext der Migration bleibt komplex. Während in manchen Bereichen eine Überrepräsentation von Migranten besteht, spielen soziale Faktoren eine entscheidende Rolle. Die politische Herausforderung bleibt: Sicherheit erhöhen, ohne pauschale Vorurteile zu verstärken.
Ihre Meinung ist gefragt!
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